Unter einer Direktbank versteht man ein Geldinstitut, welches seine Finanzdienstleistungen anbietet, ohne über ein eigenes Filialnetz zu verfügen. Zur Abwicklung der Bankgeschäfte werden der Postweg und die Telekommunikationssysteme herangezogen. Durch diese Maßnahmen sparen die Direktbanken sowohl die Investitionen für Grundstücke, Gebäude und Büroausstattungen als auch die Kosten für ein großes Team von Mitarbeitern. Dadurch können diese Institute wesentlich bessere Konditionen anbieten, als die etablierten Banken und Sparkassen. Girokonten ohne Kontoführungsgebühren und Verbraucherkredite mit unschlagbar günstigem Effektivzinssatz sind nur zwei ausgezeichnete Angebote, mit denen ständig neue Kunden geworben werden.

Steigende Anzahl von Direktbankkunden


Das Prinzip der Direktbank ist dem ehemaligen Postscheckverkehr und dem Telefonbanking abgeschaut. Mit der Verbreitung des Internets hat der Marktanteil der Direktbanken in den vergangenen Jahren ständig zugenommen. Lag die Zahl der Direktbankkunden zur Jahrtausendwende noch bei knapp unter 4 Millionen, stieg sie von 8,2 Millionen Kunden im Jahr 2005 über 14,1 Millionen im Jahr 2010 auf 15,8 Millionen Ende 2012.

2015 soll die Zahl der Kunden nach Schätzungen von Experten auf über 18 Millionen ansteigen. Wie weit diese Entwicklung gehen wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abzusehen. Nach Ansicht von Experten werden über kurz oder lang die meisten etablierten Bankhäuser Tochtergesellschaften gründen, die als Internetbanken dem Stammhaus Konkurrenz machen.